Digitale Transformation in Marketing und Vertrieb meistern: Die Zukunft für Vertrieb und Marketing
Die digitale Transformation ist in vollem Gange und stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Gerade in den Bereichen Marketing und Vertrieb eröffnen sich dadurch aber auch enorme Chancen. Wer jetzt die Weichen richtig stellt, kann enorme Wettbewerbsvorteile erzielen.
Doch wie genau sieht eine erfolgreiche Digitalstrategie für Marketing und Vertrieb aus? Welche konkreten Schritte müssen Entscheider gehen? Und welche Fallstricke gilt es zu vermeiden?
Digitale Transformation – der Game-Changer für Marketing und Vertrieb
Wer digitale Transformation hört, denkt zunächst an Technologie. Doch die Digitalisierung ist weit mehr als die Einführung neuer Tools. Sie verändert die Art und Weise, wie Unternehmen Marketing und Vertrieb betreiben, grundlegend.
Ursache sind die massiv veränderten Kundenerwartungen. Digitale Technologien wie Internet, Smartphones und soziale Medien haben zu einer radikalen Transparenz geführt. Kunden sind bestens informiert, vernetzen sich untereinander und erwarten eine nahtlose Customer Experience über alle Touchpoints hinweg.
Unternehmen, die in diesem „neuen Normal“ erfolgreich sein wollen, müssen ihre go-to-market-Strategien überdenken und an die digitale Welt anpassen. Die Schlüsselfaktoren dabei:
- Kundenzentrierung: Alle Aktivitäten konsequent am Kundennutzen ausrichten – von der Produktentwicklung über das Marketing bis zum Aftersales.
- Personalisierung: One-size-fits-all war gestern. Kunden erwarten heute individuelle, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebote und Services.
- Echtzeitinteraktion: Schnelligkeit zählt. Unternehmen müssen in der Lage sein, jederzeit und überall mit dem Kunden zu interagieren.
- Data-driven: Entscheidungen müssen auf Basis von Daten und Analysen getroffen werden, statt aus dem Bauchgefühl heraus.
Wer als Unternehmen diese Paradigmen verinnerlicht, hat den Grundstein für eine erfolgreiche digitale Transformation gelegt. Geschäftsmodelle, Organisationsstrukturen, Prozesse und Fähigkeiten müssen dann entsprechend umgebaut und weiterentwickelt werden.
Das klingt nach einer Mammutaufgabe – ist es auch.
Aber die Digitalisierung bietet Unternehmen auch enorme Chancen:
- Umsatzsteigerung durch datengetriebene, personalisierte Kundenansprache
- Kostenreduktion durch automatisierte, effizientere Prozesse
- Wettbewerbsvorteile durch schnellere Time-to-market und besseren Kundenservice
- Resilienz durch anpassungsfähige, lernende Organisationen
Um diese Potenziale zu heben, braucht es visionäre und mutige Führungskräfte, die als Treiber und Enabler des digitalen Wandels vorangehen. Transformation ist und bleibt in erster Linie Chefsache.
Marketing und Vertrieb 2025/2026 – Wohin die Reise geht
Wie sehen zukunftsfähiges Marketing und Vertrieb in fünf Jahren aus? Natürlich lässt sich die Zukunft nicht exakt vorhersagen. Einige Trends und Entwicklungen zeichnen sich aber schon heute deutlich ab:
Omnipräsentes Mobile
Der Mobile-First-Ansatz wird sich weiter verstärken. Schon heute wickeln Nutzer einen Großteil ihrer Online-Aktivitäten über Smartphones ab – Tendenz stark steigend. Unternehmen, die kein nahtloses Mobile-Erlebnis bieten, werden den Anschluss verlieren. Mobile-Advertising, In-App-Käufe und Location-based Services werden massiv an Bedeutung gewinnen. Auch der mobile Vertrieb über Messenger Apps wie WhatsApp wird zunehmen.
Dominanz von Plattformen Amazon, Alibaba, Facebook & Co.
Digitale Plattformen werden immer mehr zum zentralen Einstiegspunkt für Kaufentscheidungen. Hersteller und Händler sind gut beraten, sich in diese Ökosysteme zu integrieren und die Spielregeln der Plattformökonomie zu meistern. Dazu gehören die Optimierung der Produktdaten, das Management von Bewertungen und das Schalten von Sponsored Listings. Gleichzeitig gilt es, Kunden auch über eigene Vertriebs- und Marketingkanäle an sich zu binden.
Von Multichannel zu „No-Line“
Die Grenzen zwischen Online- und Offline-Kanälen werden immer stärker verschwimmen. Kunden wollen sich frei und ohne Reibungsverluste zwischen digitaler und realer Welt bewegen. Wer ein Produkt im Laden begutachtet, erwartet es auch online nahtlos weiter verfolgen zu können. Und umgekehrt. Für Unternehmen bedeutet das: Klassische Silostrukturen zwischen stationärem Handel, E-Commerce, Marketing und Kundenservice müssen überwunden werden.
Hyperpersonalisierung durch KI
Dank KI-gestützter Datenanalyse können Angebote in Zukunft noch individueller und relevanter auf den einzelnen Kunden zugeschnitten werden. Mittels Machine Learning werden sich Interessen, Präferenzen und nächste Kaufabsichten präzise prognostizieren lassen. Umgekehrt erwarten Kunden, dass Unternehmen ihr Verhalten, ihre Einkaufshistorie und ihre Bedürfnisse jederzeit parat haben. Vertriebsmitarbeiter werden so zu „Insight Sellern“, die genau das richtige Angebot zum richtigen Zeitpunkt platzieren.
Vom Produkt zum Abo
Immer mehr Anbieter stellen sich vom klassischen Produktverkauf auf Abo-Modelle um. Software-as-a-Service ist nur der Anfang. Autos, Maschinen oder Konsumgüter werden zunehmend im Abonnement genutzt statt gekauft. Für Unternehmen bedeutet das zum einen wiederkehrende, besser planbare Umsätze. Zum anderen gewinnen sie so wertvolle Verhaltensdaten und Insights, mit denen sie Kunden langfristig binden, Cross- und Upselling betreiben und Innovationen anstoßen können.
Smarte, vernetzte Produkte
Auch einfache Produkte werden in Zukunft immer intelligenter, vernetzter und autonomer. Sie übermitteln in Echtzeit Nutzungsdaten und ermöglichen so völlig neue Services. Ein Beispiel sind vorausschauende Wartungsleistungen bei Produktionsmaschinen. Vertriebsmitarbeiter werden dadurch immer mehr zu Servicepartnern, die datenbasiert beraten, Mehrwertleistungen entwickeln und sich so vom reinen Produktverkäufer emanzipieren.
Diese und viele weitere Entwicklungen illustrieren: Marketing und Vertrieb werden sich in den kommenden fünf Jahren drastisch wandeln. Unternehmen, die sich heute konsequent auf die Zukunft ausrichten, werden die digitalen Chancen am besten nutzen. Dafür braucht es neue Fähigkeiten, Strukturen und Technologien. Doch der Weg dorthin beginnt im Kopf: mit einer klaren Vision und einem Mindset des Machens statt des Abwartens.
Führen im digitalen Wandel – Aufgaben der Geschäftsführung
Aller Anfang ist die Strategie. Als Geschäftsführer sind Sie gefordert, die digitale Zukunft Ihres Unternehmens zu antizipieren und entsprechende Weichen zu stellen. Folgende fünf Aufgaben sollten dabei ganz oben auf Ihrer Agenda stehen:
Digitale Vision und Strategie entwickeln
Wo wollen Sie mit Ihrem Unternehmen in fünf Jahren stehen? Welche digitalen Fähigkeiten brauchen Sie, um im Wettbewerb erfolgreich zu sein? Entwickeln Sie eine klare Vision und Digitalstrategie mit definierten Zielen. Kommunizieren Sie diese inspirierend nach innen wie außen. Und leiten Sie daraus einen verbindlichen Fahrplan ab.
Digitale Fähigkeiten und Talente aufbauen
Transformieren Sie gezielt die Fähigkeiten Ihrer Mitarbeiter. Bauen Sie Digital Literacy in der Breite auf und ziehen Sie gleichzeitig gezielte Digital-Experten an Bord. Fördern Sie eine Lern- und Innovationskultur. Und stellen Sie die Weichen, dass Ihre Führungskräfte als digitale Vorbilder und Enabler agieren können.
Digitale Governance etablieren
Überlegen Sie, welche digitalen Initiativen unter der Führung von Marketing und Vertrieb laufen und wo übergreifendes Alignment erforderlich ist. Richten Sie entsprechende Gremien und Steuerungsprozesse ein – von der Digitalstrategie über Investitionsentscheidungen bis zur Priorisierung von Projekten.
Digitale Roadmap und Investitionen steuern
Digitalisierung bedeutet auch, zu priorisieren. Welche use cases versprechen den schnellsten und höchsten ROI? Bündeln Sie Ihre Ressourcen auf die wirklich wichtigen, erfolgskritischen Projekte. Und richten Sie Ihre IT- und Prozessarchitekturen flexibel und modular aus.
Wandel orchestrieren und vorleben
Begleiten Sie den digitalen Wandel als Dirigent und Vorbild. Machen Sie die Digitalisierung immer wieder zum Thema. Geben Sie strategische Orientierung. Feiern Sie Erfolge mit dem Team. Haben Sie ein Ohr für Sorgen und entwickeln Sie Perspektiven für Mitarbeiter. Kurzum: Leben Sie die Digitalkultur erkennbar vor.
Stellen Sie sich und Ihrem Führungskreis darüber hinaus regelmäßig diese Schlüsselfragen:
- Wo stehen wir bezüglich unserer Digitalziele?
- Haben wir die digitalen Fähigkeiten, die wir für die nächsten 3-5 Jahre brauchen?
- Was sind aktuell die größten Hindernisse – kulturell, organisatorisch, technisch?
- Nutzen wir das Feedback von Mitarbeitern und Kunden systematisch für Verbesserungen?
- Investieren wir ausreichend in Zukunftsfelder wie KI, IoT, Cloud?
Indem Sie proaktiv und regelmäßig den Status quo hinterfragen, halten Sie die Digitalisierung dauerhaft auf der Tagesordnung. So bleiben Sie als Organisation in Bewegung.
Digitales Marketing orchestrieren – Aufgaben der Marketingleitung
Marketing wird in Zukunft mehr denn je zum Taktgeber der Customer Experience. Eine Schlüsselaufgabe für Marketingleiter ist es daher, die vielfältigen digitalen und analogen Touchpoints nahtlos zu orchestrieren. Fünf Ansatzpunkte sind dafür besonders wichtig:
Ganzheitliche Customer Journey steuern
Ermitteln Sie die entscheidenden Touchpoints, die den Kundennutzen und die -bindung maßgeblich beeinflussen. Priorisieren Sie diese nach Relevanz und Optimierungspotenzial. Und sorgen Sie dafür, dass Marketingaktionen, Content, Vertriebsaktivitäten und Service entlang der gesamten Journey wie aus einem Guss funktionieren.
Marketing-Tech-Stack konsolidieren
Bringen Sie Übersicht und Struktur in Ihre Systeme. Welche Tools brauchen Sie für welche Aufgaben? Wo gibt es Dopplungen oder Schnittstellen-Probleme? Nutzen Sie einen Datenlayer als „single source of truth“. Automatisieren Sie repetitive Aufgaben durch Software. Und bauen Sie eine flexible Plattform, in die Sie bei Bedarf neue Tools integrieren können.
Datenanalyse und Personalisierung ausbauen
Machen Sie Datenanalyse und -nutzung zur Marketing-Priorität. Prüfen Sie, wo Sie bestehende Kundendaten noch besser für Insights nutzen können – z.B. für die Zielgruppensegmentierung, Kampagnenoptimierung oder Churn-Prevention. Investieren sie in personalisierte Real-Time-Kommunikation. Und etablieren Sie datengetriebene Entscheidungsprozesse im ganzen Team.
Agile Strukturen und Workflows etablieren
Hinterfragen Sie Ihre klassischen Abteilungssilos und hierarchischen Entscheidungsprozesse. Wie viel schneller könnten Sie auf Marktveränderungen reagieren und Kampagnen live schalten? Organisieren Sie Ihre Teams crossfunktional und interdisziplinär. Etablieren Sie Scrum als agiles Projektmanagement-Framework. Und fördern Sie eine Test-and-Learn-Kultur.
Marketing-Fokus vom Produkt auf den Kunden verlagern
Denken Sie radikal vom Kunden her. Was sind seine echten Bedürfnisse, Pain Points und Erwartungen? Welche Rolle spielen Ihre Produkte und Services dabei? Entwickeln Sie echtes Interesse und Empathie für die Kundensituation – auch über den Kaufabschluss hinaus. Und richten Sie dann alle Ihre Marketingaktivitäten an konkreten, messbaren Kundenzielen aus.
Um diese Punkte mit Leben zu füllen, braucht es ein neues Selbstverständnis von Marketing. Nicht Budgets und Kampagnenoutput sind der Maßstab – sondern die Wirkung bei Kunden und die Zusammenarbeit mit Vertrieb, Service, IT und Produktmanagement. Marketingleiter müssen hier als Brückenbauer und Übersetzer fungieren – und gleichzeitig digitale Fachkompetenz, Gestaltungswillen und Kundenorientierung vorleben.
Sales Excellence im digitalen Zeitalter – Aufgaben der Vertriebsleitung
Die Vertriebsarbeit verändert sich durch die Digitalisierung fundamental. Der Fokus liegt nicht mehr auf dem Produktverkauf, sondern auf der ganzheitlichen, datenbasierten Kundenberatung und -begleitung. Vertriebsleiter sind daher gefordert, ihre Teams, Prozesse und Systeme konsequent auf das digitale Kundenverhalten auszurichten. Fünf Punkte stehen dabei im Mittelpunkt:
Vertrieb neu denken – vom Produkt zur Lösung
Traditionelle Vertriebsansätze greifen oft zu kurz. Kunden erwarten heute individuell zugeschnittene Problemlösungen statt Standardprodukte von der Stange. Entwickeln Sie ein neues Rollenverständnis im Vertrieb: Verstehen Sie sich als Kundenberater, Sparringspartner und Lösungsanbieter. Lernen Sie die Geschäftsmodelle, Strategien und Herausforderungen Ihrer Kunden genau kennen. Und entwickeln Sie daraus überzeugende, maßgeschneiderte Lösungskonzepte.
Vertriebskanäle und -modelle orchestrieren
Die Vielfalt der Vertriebskanäle wird für Kunden wie Unternehmen immer unübersichtlicher. Ein gut orchestrierter Mix ist gefragt. Prüfen Sie, wie Sie digitale Kanäle wie E-Commerce, Konfiguratoren oder Chat ideal mit persönlichen Kanälen wie Beratung oder Außendienst verknüpfen. Entwickeln Sie hybride Modelle je nach Zielgruppe und Angebot. Bauen Sie Self-Service-Angebote für Standardprodukte aus. Und nutzen Sie digitale Tools für Effizienzgewinne im Vertriebsprozess.
Vertriebsproduktivität durch Automatisierung und Daten steigern
Vom Lead bis zur Unterschrift – viele Vertriebsabläufe lassen sich durchgängig digitalisieren. Pflegen Sie Kundendaten zentral in einem CRM-System. Nutzen Sie KI-Tools für die Lead-Qualifizierung. Steuern Sie Ihre Pipeline datenbasiert. Und generieren Sie mit Analytics Informationsvorsprünge gegenüber dem Wettbewerb. Eine moderne, vernetzte IT wird damit zum Erfolgsturbo für Ihren Vertrieb.
Digitale Skills und Tools ausrollen
Egal ob Online-Meeting oder Social Selling – die Arbeit der Vertriebsmitarbeiter wird zunehmend digital. Rüsten Sie Ihr Team technisch wie fachlich für das Verkaufen 4.0. Identifizieren Sie individuelle Skill-Lücken. Schulen Sie regelmäßig in den wichtigsten Tools. Und coachen Sie in digitalem Mindset und Methoden wie agilem Projektmanagement. Nur so bleiben Ihre Mitarbeiter leistungsfähig und motiviert.
Vertriebskultur vom Kunden her entwickeln
Last but not least: Ohne das richtige Mindset nützt die beste Digitalstrategie nichts. Machen Sie die Kundenzentrierung zu Ihrem kulturellen Leitstern im Vertrieb. Belohnen Sie Mitarbeiter für Kundenfeedback und kreative Lösungen. Brechen Sie Silodenken auf. Und fördern Sie den offenen Austausch mit Marketing und Service. Nur ein Vertriebsteam, das wirklich konsequent vom Kunden her denkt und handelt, wird auch langfristig erfolgreich sein.
Vertriebsleiter sind im digitalen Wandel also vielfältig gefordert: Als strategische Vordenker, Prozessoptimierer, Teamcoaches und Kulturentwickler. Dabei das große Ganze nicht aus dem Blick verlieren und sich im Tagesgeschäft nicht verzetteln – das ist die Kunst der neuen Vertriebsführung.
Den Kundennutzen ins Zentrum rücken – das Jobs-to-be-done-Framework
Um Produkte und Services wirklich kundenzentriert zu entwickeln, hat sich das „Jobs-to-be-done“-Framework bewährt. Die Grundidee: Kunden „mieten“ ein Produkt, um einen bestimmten „Job“ in ihrem Leben zu erledigen. Diesen Job, also das zugrundeliegende Bedürfnis des Kunden, gilt es zu verstehen und zur Leitlinie für Marketing und Vertrieb zu machen. Aus Unternehmenssicht gelingt dies in vier Schritten:
Verstehen: Kunden und ihre Bedürfnisse tiefgehend analysieren Führen Sie mehrstufige Interviews, um herauszufinden, was Kunden wirklich antreibt. Hören Sie aktiv zu, stellen Sie kluge Fragen nach dem „Warum“. Tauchen Sie so in die Erlebniswelt und den Alltag Ihrer Zielgruppen ein. Oft werden dabei ganz andere, unausgesprochene Bedürfnisse sichtbar als bei einer reinen Produktbefragung.
Definieren: Kundennutzen präzise beschreiben Destillieren Sie aus den Interviews die zentralen „Jobs“, die es für die Kunden zu erledigen gilt. Formulieren Sie diese als konkrete Aufgaben, z.B. „einfacher einen Handwerker finden“, „entspannter Auto fahren“ oder „schneller einen Kredit bekommen“. Gewichten Sie die Jobs dann nach Relevanz für Ihre Zielgruppen. Die Top-Jobs sind Ihre neuen Leitsterne.
Entwickeln: Lösungen passgenau auf Kundenjobs zuschneiden Erst wenn der Kundenjob klar definiert ist, beginnt die eigentliche Lösungsentwicklung. Dabei hat sich ein zweistufiges Vorgehen bewährt: Zuerst in die Breite gehen und viele Ideen sammeln, wie sich der Job radikal vereinfachen lässt. Dann in der Tiefe an der Lösung feilen, die den Job am besten erfüllt. Dabei helfen iterative Prototypen und Tests mit echten Kunden.
Vermarkten: Produkte kontextbezogen vermarkten Auch die Markteinführung orientiert sich konsequent am Kundennutzen. Kommunizieren Sie nicht Produktmerkmale, sondern konkrete Erleichterungen im Alltag. Nutzen Sie die Sprache der Kunden. Und adressieren Sie sie zum passenden Zeitpunkt in der Customer Journey. Stellen Sie zudem sicher, dass Ihr Vertriebsteam die Denkweise der Kunden verinnerlicht hat – nur so gelingt der Transfer in den Verkaufsdialog.
Ein Beispiel, wie Jobs-to-be-done die Vertriebsleistung steigern kann, liefert ein Hersteller von Werkzeugmaschinen. In Interviews fand er heraus, dass seine Kunden vor allem „Planungssicherheit“ und „risikofreie Investitionen“ als zentrale Jobs hatten. Daraufhin entwickelte er ein Rundum-sorglos-Paket aus Maschinen, Wartung, Software und Finanzierung – perfekt auf diese Jobs zugeschnitten. Mit messbar höherer Kundenzufriedenheit und Abschlussrate.
So liefert das Jobs-to-be-done-Framework wertvolle Impulse, wie sich Angebote, Marketing und Vertrieb noch besser an echten Kundenbedürfnissen ausrichten lassen. Entscheider sollten die Methode für ausgewählte Produkte oder Zielgruppen unbedingt selbst erproben – die gewonnenen Insights sind oft verblüffend.
Die Value Proposition gezielt schärfen – der Value Proposition Canvas
Eine fokussierte Value Proposition ist der Schlüssel, um sich im Wettbewerbsumfeld zu differenzieren. Der Value Proposition Canvas (VPC) hilft, Nutzenversprechen systematisch zu entwickeln und iterativ zu verbessern. Das Vorgehen umfasst fünf Schritte:
- Kundenprofil erstellen: Was treibt unsere Zielkunden an? Ähnlich wie bei Jobs-to-be-done geht es zunächst darum, ein tiefes Verständnis der Kundenbedürfnisse zu gewinnen. Dazu betrachtet der VPC drei Facetten: Customer Jobs (Aufgaben), Pains (Schwierigkeiten) und Gains (Ziele). Ziel ist ein ganzheitliches Profil, das Denk- und Verhaltensweisen, aber auch Herausforderungen und Wünsche der Kunden abbildet.
- Value Map zeichnen: Wie lösen wir die Kundenprobleme? Der zweite Teil des VPC fokussiert die eigene Lösung. In der Value Map werden konkrete Leistungen (Products & Services) den Aufgaben, Problemen und Zielen der Kunden zugeordnet. So wird sichtbar, welche Funktionen wirklich einen Mehrwert bieten – die Pain Relievers und Gain Creators. Sie sind der Kern der Value Proposition.
- Fit analysieren: Wie gut passen Angebot und Nachfrage zusammen? Sind Profil und Map erstellt, geht es an den Abgleich. Wo gibt es starke Übereinstimmungen zwischen Kundenbedürfnissen und Leistungsversprechen? Wo bleiben Lücken oder Fragezeichen? Dieser Fit ist entscheidend, um Angebot und Zielgruppe passgenau aufeinander abzustimmen. Oft zeigt sich hier Optimierungsbedarf – entweder beim Produkt oder bei der Kundenansprache.
- Prototypen entwickeln: Wie könnte die Lösung konkret aussehen? Ist die Stoßrichtung klar, geht es in die Produktentwicklung. Hier helfen Prototypen, die Value Proposition erlebbar zu machen. Je nach Angebot kann das ein Klickdummy, ein Vertriebsskript oder ein Pop-Up-Store sein. Wichtig ist, möglichst viel Kundenfeedback einzuholen – und die Prototypen agil weiterzuentwickeln. Bis am Ende ein marktreifes Produkt steht.
- Go-to-Market planen: Wie bringen wir die Lösung zum Kunden? Auch eine Top-Lösung verkauft sich nicht von allein. Deshalb schließt der VPC mit der Go-to-Market-Planung. Zentrale Fragen sind: Wie sehen Pricing und Vertriebskanäle aus? Welche Marketingmaßnahmen flankieren den Launch? Wichtig ist, dass alle Elemente die Value Proposition konsequent transportieren – sonst verpufft sie.
Der praktische Nutzen des VPC lässt sich am Beispiel eines Logistikdienstleisters zeigen. Auf Basis von Kundenfeedback wurde klar: Neben reiner Lagerung und Distribution wünschten sich viele Auftraggeber auch eine Unterstützung beim Retourenhandling. Dies war ein klarer Pain Point. Also erweiterte der Dienstleister seine Value Proposition um eine KI-gestützte Retourenlösung und ein Partnernetzwerk für Reparatur und Refurbishment. Die Vermarktung folgte dem Claim „Retouren – von der Herausforderung zum Ertragsbringer“. Der Erfolg: deutliches Neugeschäft und ein Innovationsvorsprung im Markt.
Für Führungskräfte in Marketing und Vertrieb liefert der VPC eine wertvolle Orientierung. Statt sich in Produktdetails zu verlieren, lenkt er den Blick aufs große Ganze: Was ist unser Nutzenversprechen? Wie differenzieren wir uns vom Wettbewerb? Und wie richten wir unser Angebot optimal an den Kundenbedürfnissen aus?
Wachstum durch Vernetzung – Marketing, Vertrieb und Service
integrieren Um eine nahtlose Customer Experience zu bieten, müssen Marketing, Vertrieb und Service vernetzt zusammenarbeiten. Leichter gesagt als getan – in vielen Unternehmen stehen Silodenken, widersprüchliche Ziele und ein Mangel an gemeinsamen Daten dem noch im Weg. Mit diesen fünf Maßnahmen lässt sich die Integration systematisch voranbringen:
Ziele und Kennzahlen synchronisieren
Übergreifendes Wachstum lässt sich nur steuern, wenn alle in die gleiche Richtung marschieren. Heruntergebrochene Ziele wie „Marketing qualified Leads“ oder „Vertriebsumsatz“ sind dabei wenig hilfreich. Stattdessen braucht es gemeinsame, kundenzentrierte Leistungsindikatoren wie Customer Lifetime Value, Net Promoter Score oder Renewal Rate. An diesen sollten sich Marketing, Vertrieb und Service gleichermaßen messen lassen.
Datensilos aufbrechen und Systeme vernetzen
Eine 360-Grad-Sicht auf den Kunden ist nur möglich, wenn die relevanten Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammenlaufen. Dazu müssen Unternehmen ihre IT-Infrastrukturen modernisieren und Datensilos abbauen. Zentrale Datenhubs, automatisierte Schnittstellen und Self-Service-Funktionen helfen, Informationen abteilungsübergreifend bereitzustellen. Eine API-Strategie wird damit zur Integrationsdrehscheibe.
Customer Journey durchgängig gestalten
Kunden nehmen ein Unternehmen entlang ihrer gesamten Reise wahr – vom ersten Kontakt über den Abschluss bis zum After-Sales-Service. Entlang dieser Journey braucht es ein Drehbuch mit klaren Verantwortlichkeiten und Prozessen. Ein Beispiel: Nach einer Erstberatung muss der Vertrieb nahtlos die Kundenbetreuung übernehmen, wenn Marketing mit Social-Media-Marketing neue Kaufimpulse setzt. Diese Verzahnung will orchestriert sein.
Agile Teams etablieren
Für bereichsübergreifende Zusammenarbeit braucht es auch neue Organisationsformen. Ein Beispiel sind interdisziplinäre Scrum-Teams aus Marketing, Vertrieb, Service und IT, die flexibel an einem Kundenproblem arbeiten. Flankiert von Kennzahlen, Budgets und Entscheidungskompetenzen können sie schneller bessere Lösungen entwickeln als die Fachabteilungen im Alleingang. Mittelfristig werden so Silos ganz aufgelöst.
Kultur des Vertrauens und Austauschs fördern
Über allem steht eine Kultur der Wertschätzung und des Miteinanders. Solange sich Abteilungen als Konkurrenten sehen, funktioniert kein kundenzentriertes Denken. Führungskräfte sollten daher mit gutem Beispiel vorangehen, Teamleistungen belohnen und Wissensaustausch priorisieren. Ein gemeinsamer Purpose, kundenorientierte Rituale und Veranstaltungen zum Beziehungsaufbau helfen, Grenzen in den Köpfen abzubauen.
Gleich mehrere dieser Hebel nutzte ein großer Automobilzulieferer bei seiner „Digital@Customer“-Initiative.
Kern war die Entwicklung eines digitalen Assistenzsystems für den technischen Außendienst. Dazu wurden agile Teams aus Vertrieb, Service und IT gebildet, die in 3-Monats-Sprints an der Lösung arbeiteten. Über eine zentrale CRM-Plattform konnten Vertriebler Echtzeitdaten zu Störfällen und Wartungsintervallen abrufen – und Kunden so proaktiv betreuen. Gleichzeitig flossen Servicedaten zurück ins Marketing, das daraus predictive Modelle für Angebote und Kampagnen ableitete. Monitort wurden die Fortschritte über kaskadierte „Quality Gates“ mit harten Business-KPIs. Flankiert wurde dies durch regelmäßige „DigiDays“, bei denen sich die Teams zu Best Practices und Lessons Learned austauschten. Das Ergebnis: Nach nur zwölf Monaten arbeiteten Vertrieb und Service Hand in Hand – mit spürbaren Effekten auf Kundenzufriedenheit und Upselling-Quote.
Das Beispiel zeigt: Ein vernetztes Kundenerlebnis ist machbar. Es braucht ein klares Commitment des Managements, ein smartes Daten- und Systemfundament, eine kundenorientierte Organisationsstruktur und die richtigen kulturellen Werte. Ohne diese „Basics“ laufen die schönsten digitalen Initiativen ins Leere.
Der Weg ist das Ziel – Digitale Transformation als Dauerlauf
„Es gibt kein digitales Marketing – nur Marketing in einer digitalen Welt.“ Dieser Satz des ehemaligen GE-Chefs Jeff Immelt bringt es auf den Punkt: Die digitale Transformation von Marketing und Vertrieb ist kein zeitlich befristetes Projekt, sondern eine permanente Managementaufgabe. Denn auch wenn die initialen Investitionen irgendwann abgeschlossen sind – die Reise geht immer weiter.
Neue Technologien, Kundenbedürfnisse und Wettbewerber werden auch in Zukunft laufend Anpassungen und Innovationen erfordern. Unternehmen müssen daher eine hohe „digitale Fitness“ entwickeln: Die Fähigkeit, sich flexibel und proaktiv auf veränderte Anforderungen einzustellen – durch schlanke Strukturen, lebenslanges Lernen und eine Kultur des Wandels.
Dabei ist der Weg auch hier das Ziel. Statt einem fixen „digitalen Endzustand“ geht es darum, das Lernen, Experimentieren und Umsetzen selbst zur Kernkompetenz zu machen. Die gute Nachricht: Wer dieses Mindset verinnerlicht, kann die digitale Transformation als großartige unternehmerische Chance begreifen – für mehr Wachstum, mehr Kundennähe, mehr Zukunftsfähigkeit.
An drei Dingen werden erfolgreiche „Digital Leader“ daher auch in Zukunft konsequent arbeiten:
- Geschwindigkeit – Schnelles Handeln und Lernen als Wettbewerbsvorteil kultivieren.
- Fokus – Klare strategische Prioritäten setzen und die vorhandenen Ressourcen bündeln.
- Kundenzentrierung – Alle Entscheidungen und Aktivitäten am messbaren Kundennutzen ausrichten.
Mit diesen drei Leitplanken im Blick können Unternehmen gelassen und gestärkt in die digitale Zukunft gehen. Die wichtigsten Schritte zum Start haben Sie mit diesem Leitfaden an der Hand. Jetzt liegt es an Ihnen, den Spirit und das Know-how in Ihren Teams freizusetzen.
Wenn Sie selbst mit Neugier und Entschlossenheit vorangehen, werden die Menschen in Ihrer Organisation folgen – und gemeinsam mit Ihnen ungeahnte Potenziale heben.

In über 15 Jahren habe ich vielen KMUs bei der digitalen Transformation Unternehmen geholfen.
Geschäftsführer, die meine digitalen Strategien nutzen, erleben eine signifikante Steigerung der Leadqualität, eine Verkürzung der Sales Zyklen um bis zu 30% und eine nachhaltige Umsatzsteigerung durch gezielte Nachfragegenerierung.
Diese Erfolge beruhen nicht auf Zufall, sondern auf einer klaren Vision und einer sorgfältig abgestimmten Digitalstrategie. Als Ihr Sparringspartner auf Augenhöhe entwickle ich mit Ihnen maßgeschneiderte Zielkunden-Konzepte, die Ihre Vertriebspipeline gezielt stärken und den Marktwert Ihres Unternehmens erhöhen.
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David Rudolph
Sales Excellence im digitalen Zeitalter – Aufgaben der Vertriebsleitung
Digitale Vertriebsstrategie als Erfolgshebel
Eine zukunftsfähige digitale Vertriebsstrategie ist für Unternehmen heute überlebenswichtig. Nur wer seine Vertriebskanäle, -prozesse und -tools konsequent an die Erwartungen des digitalen Kunden anpasst, wird langfristig wettbewerbsfähig bleiben. Digitale Vertriebsstrategien und digitaler Vertrieb sind elementar wichig. Die Kunst ist dabei, die richtigen analogen und digitalen Touchpoints zu orchestrieren, um Kunden entlang der gesamten Journey optimal abzuholen. Vertriebsführungskräfte sind hier als strategische Visionäre und Treiber gefordert. Ein „Digital Roadmap„-Workshop mit dem gesamten Vertriebsteam kann hier ein guter Startpunkt sein, um Prioritäten zu schärfen und Maßnahmen zu definieren.
Digitale Transformation für den Mittelstand meistern
Digitalisierungs-Sparring für KMUs
Gerade für kleine und mittlere Unternehmen ist die digitale Transformation eine Herkulesaufgabe. Denn oft fehlt es an Ressourcen, Know-how und digitaler Erfahrung. Umso wichtiger ist es, sich gezielt externe Expertise an Bord zu holen. Bewährt hat sich zum Beispiel ein Digital-Sparring mit erfahrenen Beratern oder Marketing-Coach, die den Digitalisierungsprozess als neutrale Digital Sparringspartner begleiten. In kompakten Sessions werden dabei digitale Maturität bewertet, Ziele definiert, Maßnahmen priorisiert und Umsetzungsschritte festgezurrt. So profitieren gerade mittelständische Entscheider von kompaktem digitalem Know-how-Transfer und einem regelmäßigen Real-Abgleich der eigenen Digitalagenda.
Die Marketingberatung als Digitalisierungs-Enabler
Auch Marketingverantwortliche im Mittelstand müssen sich oft als „Einzelkämpfer“ durchschlagen. Erfolgreiche Beispiele zeigen: Der Schulterschluss mit einer spezialisierten Marketingberatung kann hier enorm wertvolles Skillset, Erfahrungswissen und Umsetzungssupport liefern. Ob Marketing Coaching, oder Marketing Sparring oder Marketingberatung. Von der Potenzialanalyse über Maßnahmenplanung bis zur Implementierung leistet eine Marketingberatung wertvolle „Geburtshilfe“ im Digitalprojekt – praxisnah, KMU-erfahren und mit dem Blick fürs große Ganze. Gleichzeitig können interne Teams an strategischen Cases lernen und neue Methoden „on the job“ erproben. So entsteht digitale Marketing und Digitalkompetenz, die dem Mittelständler auch nach Projektende erhalten bleibt.
Digitalberatung mit Beiratsmodell
Eine interessante Spielart für KMU ist das Konzept des „digitalen Beirats“. Dabei begleitet ein Expertengremium der Digitalbeirat, das Unternehmen in allen Digitalisierungsfragen – von der Strategieentwicklung über Investitionsentscheidungen bis hin zum Recruiting digitaler Talente. Dafür werden in festgelegtem Rhythmus, etwa quartalsweise, Digital-Board-Meetings abgehalten. Der Vorteil für Mittelständler: Sie profitieren von der Erfahrung und Expertise verschiedener Digitalexperten, können Ideen im Beirat spiegeln und müssen sich nicht langfristig binden. Für etablierte Unternehmen mit „analogem Erbe“ kann das Modell des Digitalbeirat so ein stromlinienförmiger Weg sein, die digitale Transformation nachhaltig zu orchestrieren.
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